Igel gehören erdgeschichtlich zu den ältesten noch
existierenden Säugetierformen.
Sie leben hauptsächlich in Gärten und Parks, die verschiedene Strukturen aufweisen,
wie Hecken, Gebüsch, Bodendecker, Laub- und Reisighaufen.
Die Größe der Lebensräume ist unterschiedlich.
In Parkanlagen ist er relativ klein, in ländlichen Gegenden beträgt er bei Männchen bis zu 100 ha. und mehr, bei Weibchen 20 - 30 ha.
Obwohl Igel Einzelgänger und sehr reviertreu sind, verteidigen sie ihr Gebiet nicht gegen Artgenossen.
Erwachsene Igel haben eine Körperlänge von 24 - 28 cm bei einem Gewicht von 800 bis 1500 g.
Nahrung und Artgenossen finden sie mit ihrem
hervorragenden Geruchsinn.
Das Gehör ist ebenfalls gut ausgeprägt, es reicht weit in den Ultraschallbereich hinein.
Das Sehvermögen hingegen ist nur mäßig. Igel können ein Alter von 7 - 8 Jahren erreichen.
Da die Jugendsterblichkeit hoch ist, wird die durchschnittliche Lebenserwartung lediglich auf 2 - 4 Jahre geschätzt.
Die Paarungszeit der Igel liegt je nach regionalem Klima
zwischen Mai und September.
Nach einer Tragzeit von 35 Tagen bringt die Igelin 1 x im Jahr 2 – 10 bei der Geburt noch blinde und taube Junge zur Welt, welche sie 6 Wochen vor allem tagsüber säugt.
Nachts geht sie auf Nahrungssuche.
Im Alter von 3 - 4 Wochen verlassen die Jungen erstmals das Nest, unternehmen Ausflüge und beginnen, selbständig Nahrung zu suchen. Die Mutter nimmt sie zur Nahrungssuche mit, leitet sie aber nicht
an. Die Männchen haben nichts mit der Aufzucht der Jungen zu tun.
Igel sind nachtaktive Insektenfresser. Achten Sie deshalb beim Autofahren vor allem abends und nachts auf die Igel. Fahren Sie vorsichtig. Wenn Sie nicht mehr ausweichen können, nehmen sie das Tier lieber zwischen als unter die Räder.
Eine gute Igelhilfe in nahrungsarmen Zeiten - insbesondere im Herbst - ist abendliche Zufütterung. Mit einem Schälchen Katzenfutter unterstützt man die Stacheltiere, die sich ein ausreichendes Winterschlafgewicht anfuttern müssen. Entgegen dem weitverbreiteten Volksglauben fressen Igel kein Obst: Sie klauben lediglich Insekten und Würmer von Äpfeln und anderen Früchten ab.
Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate machen Igel
Winterschlaf.
Sie fressen sich bis zum Herbst ein Fettpolster als Engergiespeicher an.
Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie damit bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Die Körpertemperatur sinkt von 37 auf 5 Grad ab.
Während des Winterschlafs verlieren sie 20 - 30 % ihres Körpergewichts (d. h. 2 – 3 Gramm täglich).
Nach dem Naturschutzgesetz ist es grundsätzlich verboten,
Igel aus der Natur zu nehmen.
Nur hilfsbedürftige Tiere dürfen in menschliche Obhut genommen werden.
Z. B.:
Als erste Maßnahme wärmen Sie unterkühlte Igel auf (auf
lauwarme Wärmflasche mit Handtuch setzen und zudecken) und füttern Sie etwas Katzenfeuchtfutter.
Ein Besuch beim Tierarzt bzw. Kontaktaufnahme mit einer Igelstation sind nötig.
Man muss sich sachkundig machen!
Dort kann man Ihnen Infos geben, wie Sie weiter zu verfahren haben, ggf. auch bei Tierheimen und Tierschutzvereinen.
Detaillierte Informationen erhalten Sie bei
Pro-Igel e. V.
Igel-Hotline: 0180-5555-9551
Faxabruf: 0180-5555-9554
Sollten Sie einen Igel aus o. g. Gründen bei sich zu
Hause überwintern, so muss er im Frühjahr, wenn die Nahrungstiere der Igel vorhanden sind, wieder (bevorzugt am Fundort) ausgesetzt werden. Igel haben ein ausgezeichnetes Ortsgedächtnis.
So kennen sie Durchschlüpfe durch Zäune, Umwege zur Überwindung von Hindernissen sowie besonders nahrungsreiche Plätze.
Laub- und Reisighaufen, die gerne von Igeln als
Winterquartier benützt werden, sollten nicht vor Ende April entfernt oder sogar angezündet werden. Auch später ist Vorsicht angeboten.
Bevor man hineinsticht, sollte man sich vergewissern, dass sich kein Tier darin befindet.
Besondere Aufmerksamkeit ist natürlich auch immer beim Gebrauch von elektrischen Gartengeräten gefordert. Kontrollieren Sie bitte Ihren Garten auf „Fallen“ für Igel und Kleintiere. Aus nicht
abgedeckten Schwimmbecken, Lichtschächten, tiefen Gruben usw. gibt es für die Tiere kein Entrinnen. Mit einem schräg angelegten Brett oder durch eine vollständige Abdeckung können die Todesfallen
problemlos entschärft werden.
Auf die Verwendung von Giften im Garten sollte verzichtet werden. Das nützt nicht nur der Natur und einheimischen Tieren wie den Igeln, sondern auch Ihrer eigenen
Gesundheit.